Rechte Gewalt basiert auf der Abwertung und Ablehnung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen. Sie richtet sich gegen Gruppen, die dem rechten Feindbild entsprechen: Geflüchtete, Migrant-inn-en, Sinti und Roma, jüdische Menschen, muslimische Menschen, politische Gegner-innen, Menschen mit Behinderung, LSBTIQ*-Personen, Schwarze, Punks, linke Jugendliche, Obdachlose und weitere Personen-Gruppen, die nicht in Rechte Weltbilder passen.
Rechte Gewalt hat viele Erscheinungsformen: Das können körperliche Angriffe bis hin zu Tötung sein, aber auch Demütigungen, Bedrohungen, Beleidigungen, Anfeindungen im Alltag oder verbale Attacken im Internet.
Der Anlass, warum Rechte Gewalt ausgeübt wird, ist beinahe nie ein persönlicher Konflikt zwischen Täter-in und Opfer. Der Grund für die Gewalt ist, dass ein Mensch in die Gruppe der Feindbilder passt, die von Rechts definiert wird. Die durch die Gewalt transportierte Botschaft richtet sich damit nicht nur gegen die direkt betroffene Person, sondern auch gegen die vermeintliche Gruppe insgesamt.
Daher kann bei Rechter Gewalt auch von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gesprochen werden (d.h. einer ganzen Menschengruppe feindlich gegenübertreten, aufgrund bestimmter Merkmale, wie zum Beispiel Religion, Hautfarbe, sexueller Orientierung oder sozialem Status).
Nicht immer wird Rechte Gewalt von Neonazis oder offenen Rassist-inn-en ausgeübt, sondern häufig auch von Personen, die sich selbst nicht dem rechten Spektrum zuordnen.
Die Grundlage für unsere Definition von Rechter Gewalt bildet die Definition von „soliport – Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt solidarisch beraten und unterstützen“ / Quelle: soliport.de/beratung/was-ist-rechte-gewalt